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Reich der Schatten

Roman

Erschienen am 06.11.2006
9,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453675148
Sprache: Deutsch
Umfang: 495 S.
Format (T/L/B): 3.3 x 18.7 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Selene Weiss, die Heldin aus dem Roman "Blutdurst" und Hohepriesterin von Wicca, hat ihr Leben streng nach den Regeln ihres Ordens geführt. Jetzt soll auch ihre Tochter Martha in den Orden eingeführt werden. Doch ein blutrünstiger Rivale aus Rumänien taucht auf, und der ist nicht nur hinter Martha her, sondern bedroht auch Selenes Liebhaber Jamey Whistler. Selene Weiss hat nun dreißig Jahre lang ihr Leben in der Tradition des Ordens von Wicca gelebt. Doch jetzt, als ihre siebzehnjährige Patentochter Martha ebenfalls in den Orden eingeführt werden soll, zweifelt sie zum ersten Mal an ihrem Glauben. Eine dunkle Vorahnung überfällt sie, dass auch die große Liebe ihres Lebens, Jamey Whistler, in großer Gefahr schwebt. Sie bündelt ihre Kräfte und macht sich auf eine lange Reise durch drei Kontinente, um mit einem gewissen Aldo Striescu zusammenzutreffen, der die Kunst des Vampirismus in neue Sphären gelenkt hat. Doch durch ihn wird Selene wieder mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert, und Striescu ist zugleich Whistlers unerbittlicher Gegenspieler. Als auch Marthas Leben bedroht ist, plant Selene einen letzten gewagten Coup.

Leseprobe

» Santa Luz Amerikanische Jungferninseln 29. Oktober 1993 Der Enkel der Kräuterfrau erzählte, er habe vor der Morgendämmerung den Teufel den Pfad von der Plantagenvilla herabkommen sehen. Als sie ihren Enkel fragte, wie der Teufel ausgesehen habe, erklärte der Junge, er sei ein Weißer gewesen, schwarz gekleidet, mit Augen wie Drachenblut. Das bildete er sich nicht etwa ein - auf der Insel ist Drachenblut die Bezeichnung für die Keulenlilie oder Cordyline terminalis, eine rotblättrige Pflanze, mit der die Eingeborenen von Santa Luz ihre Dorfbezirke abgrenzen. Aber weil der Junge den restlichen Morgen damit verbracht hatte, eine buchstäblich Schwindel erregende Vielfalt psychotropischer Substanzen zu sammeln, die seine Großmutter zur Herstellung ihrer Zaubertränke, Salben und Amulette benötigte - halluzinogene Pilze, Kröten, um deren Sekrete zu melken, Cannabis, solches Zeug eben -, neigte die Kräuterfrau eher dazu, seiner Geschichte keine große Bedeutung beizumessen. Und blutrot unterlaufene Augen waren schließlich gerade auf diesem Pfad durch den Regenwald kein ungewöhnlicher Anblick. Doch ein paar Stunden später kam der alte Rastamann auf seinem Ziegenkarren von den Hügeln heruntergerattert, wo er am Wegrand in einer Hütte lebte, die er aus einer VW-Versandkiste gebaut hatte. Der Rastamann schrie, dass die Villa lichterloh in Flammen stehe. Aber die Dundo-Straße - die Straße durch den Regenwald, auf die kein Sonnenstrahl fiel - war lang und kurvenreich, und bis der erste Feuerwehrwagen die Brandstätte erreichte, wurde bereits das ganze Anwesen von einem so dichten Feuersturm eingehüllt, dass die kleinen gelben Sugar Birds im Umkreis von einer Viertelmeile massenweise von den Bäumen kippten, äußerlich zwar unverletzt, aber durch den Sauerstoffmangel trotzdem mausetot. Was die Bewohner der Villa anging, so hatte es nicht den Anschein, als habe auch nur ein Geschöpf ein solches Inferno überleben können. Darüber waren sich alle einig - die örtlichen Feuerwehrleute, die Polizei und schließlich auch der Untersuchungsrichter von St. Thomas, die Ermittler vom FBI aus Puerto Rico und der Reporter aus Santa Luz, der für den Virgin Islands Sentinel über den Brand berichtete. Alle nur eben nicht die Kräuterfrau, die gegenüber dem Rastamann verlauten ließ, sie glaube erst dann, dass Mr. Whistler tot sei, wenn er ihr das persönlich bestätigte, und keine Sekunde früher, und außerdem der Rastamann selbst, der in dieser Nacht am Strand schlief und, als er am Morgen in seine Hütte zurückkehrte, Spuren von einem nächtlichen Besucher entdeckte. Ein Laib Titibrot und in Wachspapier eingewickeltes selbst gemachtes Dörrfleisch nach JamaikaArt waren verschwunden, zusammen mit der Kippe eines zigarrenförmigen Spliff, auch GanjaJoint genannt, den der Rastamann, wie er sich zu erinnern glaubte, im MuschelhornAscher hatte liegen lassen. Nun konnte es zwar durchaus der Teufel gewesen sein, der in seiner Hütte abgestiegen und sich so gemein durchgefressen und sogar noch sein Rotauge geklaut hatte, überlegte der Rastamann - aber wenn er es gewesen war, dann musste es ihm momentan ziemlich dreckig gehen. Von daher war eigentlich nichts dagegen einzuwenden, wenn er sich holte, was er brauchte. Und das galt dann auch für James Whistler. Allerdings, soweit es den Rastamann betraf, gab es zwischen ihm und dem Teufel keinen nennenswerten Unterschied. Nur hatte Whistler eben mehr Zaster. TEIL EINS All die wilden Hexen All die Hexen, wie wild sie's auch treiben, Höchst vornehme Damen, trotz ihrer Tränen und Besenstiele sogar, Ihrer zornigen Tränen,sind fort. William Butler Yeats, Verse, geschrieben in Niedergeschlagenheit Kapitel 1 Für eine Frau, die im Begriff stand, Gift zu nehmen, blieb Selene Weiss bemerkenswert gelassen. Sie fütterte die Katze - schließlich war es nur eine Katze - und nahm eine eiskalte Dusche draußen unter den Rotholzbäumen hinter dem Haus. Hoffte, dadurch die Fieberattacken vermeiden zu könn Leseprobe

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